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Thrombophlebitits Bamberg

Thrombophlebitis, nur eine Venenentzündung oder doch ein phlebologischer Notfall?

 

Unter einer Thrombophlebitis versteht man eine oberflächliche Venenthrombose (OVT). Es kommt zu einer Thrombusbildung in der oberflächlichen Vene mit lokaler, nicht-infektiöser (!) Entzündungsreaktion in der Venenwand. Häufig ist ihr Ausmaß größer als das klinische Bild vermuten lässt und damit sehr ernst zu nehmen.

 

Der/die Patient/-in stellt sich meistens bei ihrem/ihrer Hausarzt/-ärztin vor mit einer strangförmigen Verhärtung am Bein, die gerötet, überwärmt und druckschmerzhaft ist. Häufig ist die Thrombophlebitis/OVT eine Blickdiagnose. Zur Sicherung der Diagnose sollte jedoch eine Ultraschalluntersuchung bei Ihrer Gefäßchirurgin in Bamberg durchgeführt werden, um zum einen die exakte Lokalisation und die Ausprägung der OVT festzustellen und gleichzeitig eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) auszuschließen.

 

18 Prozent der Thrombophlebitis-Patienten haben bereits eine – meist asymptomatische – tiefe Venenthrombose (TVT) und sieben Prozent eine Lungenembolie. Bis zu 30% der Patienten entwickeln innerhalb von 3 Monaten eine dieser Komplikationen.

 

Wie wird eine Thrombophlebitis/OVT behandelt?

 

Im akuten Stadium sollte eine Kompressionstherapie durchgeführt werden. Unterstützend Kühlung sowie lokal anti-entzündlich wirksame Salbenverbände und/oder die Einnahme anti-entzündlicher Medikamente. Der/die Patient/in sollte sich trotz der Beschwerden bewegen (mehrere kurze Spaziergänge am Tag, keine weitere sportliche Aktivität). An dieser Stelle ist zu betonen, dass die Thrombophlebitis/OVT eine nicht-infektiöse Entzündung ist, d.h. nicht durch Viren oder Bakterien verursacht ist. Somit ist eine antibiotische Behandlung nicht (!) zielführend.

 

Falls die Thrombophlebitis/OVT eine gewisse Thrombuslänge (>5cm) überschritten hat, sollte zusätzlich ein blutverdünnendes Medikament für vier bis sechs Wochen verabreicht werden. Sollte der Thrombus sehr nah am Übergang zur tiefen Vene liegen (< 3 cm) oder bereits in der tiefen Vene nachweisbar sein, wird mit blutverdünnenden Medikamenten in höherer Dosierung therapiert. Die Dauer der Therapie beträgt dann in der Regel 3 Monate analog der Therapie einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT).

 

Wenn eine Thrombophlebitis /OVT als Komplikation von Krampfadern auftritt, spricht man auch von einer Varikophlebitis. Um rezidivierende Phlebitiden zu verhindern, sollten die Krampfadern im beschwerdefreien Intervall behandelt werden, frühstens 3 Monate nach dem Akutereignis. Bis dahin sollten konsequent tagsüber Kompressionsstrümpfe getragen werden.

 

Wird eine Thrombophlebitis/OVT in einer gesunden oberflächlichen Vene diagnostiziert ohne dass prädisponierende Faktoren vorliegen (hohes Alter, Übergewicht, Nikotinabusus, vorausgegangene Thrombosen), sollte auch an Systemerkrankungen (z.B. Tumorerkrankungen) und Thrombophilien (genetisch bedingte oder erworbene Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln) gedacht werden.