Thrombose Bamberg
Unter einer Thrombose versteht man einen partiellen oder vollständigen Verschluss von Gefäßen durch ein Blutgerinnsel (Thrombus).
Häufig sind die Thrombosen in den tiefen Beinvenen, d.h. im Unterschenkel, im Oberschenkel und/oder Becken zu finden. Es ist die schwerste Venenerkrankung überhaupt und potentiell lebensbedrohlich, weil sie zu einer Lungenembolie führen kann. Jährlich erleiden in Deutschland ca. 120.000 bis 150.000 Personen eine Lungenembolie, 30.000 bis 40.000 der Fälle verlaufen immer noch tödlich.
Befindet sich der Thrombus im oberflächlichen Venensystem, sprechen wir von einer oberflächlichen Thrombose (OVT), früher auch als Thrombophlebitis bezeichnet.
Prinzipiell kann es jeden treffen! Begünstigt wird jedoch die Entstehung solcher Blutgerinnsel durch angeborene und erworbene Risikofaktoren:
Familiäre Thromboseneigung
Mangelnde Bewegung (z.B. Bettlägrigkeit nach OP, Gips/Schiene am Bein)
Längeres Sitzen (Reisen, z.B. Langstreckenflug)
Rauchen
Schwangerschaft
Hormonelle Einflüsse (z.B. Pille, Hormone in den Wechseljahren)
Vorgeschädigte Venen (z.B. Krampfadern, Thrombose in der Vorgeschichte)
Systemerkrankungen (z.B. Krebserkrankung)
Typische Symptome einer tiefen Beinvenenthrombose sind eine Schwellung und/oder Druckempfindlichkeit des Beines, Beinschmerzen sowie eine rötlich-bläuliche Hautverfärbung am Bein mit deutlicher Überwärmung. Es gibt aber auch Patienten, die keine klassischen Beschwerden haben!
Bei einer oberflächlichen Thrombose tastet man häufig einen verhärteten Strang, der druckschmerzhaft ist und typische Entzündungszeichen (Rötung und Überwärmung) aufweist. Nicht selten entsteht eine oberflächliche Thrombose als Komplikation eines bestehenden Krampfaderleidens.
Jeder klinische Verdacht auf eine oberflächliche und/oder tiefe Venenthrombose ist ein Notfall und sollte so schnell wie möglich abgeklärt werden, um zum einen akute Komplikationen (Lungenembolie) und zum anderen Folgekomplikationen (Postthrombotische Syndrom, Ulcus cruris) zu verhindern.
Diagnostik
Die Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte und aktueller Beschwerden) sowie die körperliche Untersuchung bei Thrombose-Verdacht sind sehr sinnvoll, aber nicht ausreichend, um die Diagnose zu sichern. Gesichert wird die Diagnose durch eine qualifizierte Ultraschalluntersuchung der tiefen und oberflächlichen Venen.
Kompressionssonographie
Kompressionssonographie – Goldstandard zum Nachweis bzw. Ausschluss von Thrombosen
Hierunter versteht man die Darstellung der Venen im Querschnitt mittels der Schwarzweiß-Ultraschalluntersuchung.
Therapie
Time is health!
Die Thrombosetherapie erfolgt in der Regel ambulant. Kompression und Blutverdünnung (Antikoagulation) sind die entscheidenden Bausteine der Thrombosetherapie. Nur in selten Fällen ist eine stationäre Einweisung erforderlich, beispielsweise bei schwerwiegenden Begleiterkrankungen, bei unzureichender häuslicher Betreuung oder bei einer massiven Ausdehnung der Thrombose mit drohender Durchblutungsstörung des betroffenen Beines, was eine sofortige operative Therapie erfordert.
Die Therapiedauer bei der Behandlung der tiefen Venenthrombose (TVT) beträgt in der Regel 3-6 Monate, manchmal ist auch eine Langzeitbehandlung bei Ihrem Gefäßchirurgen in Bamberg erforderlich. Entscheidend ist hierbei die Einschätzung des individuellen Risikos der Entstehung einer Rezidiv-Thrombose. Die Symptomatik, wie Schmerzen und Schwellung, bessert sich in der Regel nach kurzer Zeit, häufig schon nach wenigen Tagen.
Die isolierte oberflächliche Venenthrombose (OVT) wird in der Regel mit schmerzlindernden antientzündlichen Medikamenten sowie einer Kompression als Basistherapie behandelt. In bestimmten Fällen wird auch bei der OVT zusätzlich ein blutverdünnendes Medikament verordnet.
Ziele der Thrombosetherapie
Blutgerinnsel (Thrombus) auflösen
Symptome rasch lindern
Thrombuswachstum verhindern
Komplikation Lungenembolie vorbeugen
Kompression
Eine Kompression mit einem Kompressionsverband oder einem Kompressionsstrumpf stellt die Basistherapie dar.
Antikoagulation
Durch moderne blutverdünnende Medikamente (sogenannte Antikoagulantien) wird ein Wachstum des Thrombus verhindert und somit auch das Risiko einer Lungenembolie deutlich vermindert.
Risikofaktorenmanagement
Zur Vorbeugung von Thrombosen gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen. Die Intensität der notwendigen Maßnahmen ist abhängig vom aktuell individuellen Risikoprofil.